Hilfe WUTANFALL!           Ist mein Kind verhaltensgestört?

23.10.2018

Mein Noah hat Tage, wo er das vorbildlichste Kind ist. Er grüßt jeden, sagt Bitte & Danke und folgt auf´s Wort. Er zeigt sein gutes Benehmen und Leute in der U-Bahn lächeln ihn an. Kommentare wie: "So ein liebes Kind bist Du .... reizend!" ... stehen dann an der Tagesordnung! Du fühlst Dich natürlich geschmeichelt und bedankst Dich höflich. In dem Moment fühlst Du Dich bestätigt, dass Du einen guten Job gemacht hast.

ABER: Wie wir wissen, sind Kinder auch sehr gut mit tickenden Zeitbomben zu vergleichen. Du weißt nie, wann es zur Explosion kommt :-).

Und dann ist es soweit ... Dein Kind hat wieder einmal die Phase, wo er einfach absolut nicht auf dich hört. NEIN ICH WILL NICHT ist die Reaktion auf einfach Alles. Er schreit und haut um sich. Er hat irgendwo ein Schimpfwort aufgeschnappt, dass er in seiner Wut immer wieder und wieder wiederholt. Ganz egal was Du tust, einfach nichts hilft! Und da ist es plötzlich wieder: Dieses Gefühl, dass Du schuld bist und er das Resulat Deiner Erziehung. Selbstvorwürfe und die Frage warum .... Du ziehst Dich zurück und versuchst es zu verstehen ... eine Lösung zu finden und es klappt tatsächlich, bis in 3-6 Wochen wieder so ein Anfall folgt. Die Taten & das Benehmen Deines Kindes beherrschen Deinen Alltag.

Noah ist jetzt 3,5 Jahre alt und nach einer Phase, wo ich dachte das Schlimmste sei schon vorbei, verfolgt es mich wieder... dieser unvorhergesehene Wutanfall. Von einer Sekunde auf die andere und das ganz ohne Vorwarnung. Daher habe ich mich dazu entschlossen, Euch ganz unverschönt darzulegen, wie bei uns so ein Standard-Wutausbruch der Stärke 7 von 10 aussieht :-) und wie ich damit umgehe.

Aber Allem Voran ein DANKESCHÖN!


Zuerst möchte ich einmal allen Müttern gratulieren, deren Kinder niemals einen Wutanfall hatten. BRAVO! Ich möchte mich auch herzlich dafür bedanken, dass sie dennoch so tolle Ratschläge parat haben -  denn sie müssen es ja am Besten wissen, was zu tun ist.


Danke auch für das doofe Glotzen, das Kopfschütteln & die extrem blöden und vor allem sehr hilfreichen Kommentare in einem Moment der puren Verzweiflung. Damit war mir und meinem Kind sehr geholfen und es hat sich augenblicklich beruhigt ;-).

Und nun möchte ich mich all den Müttern widmen, die sehr wohl Kinder haben, die unerzogen sind und tatsächlich so etwas Eigenartiges wie Wutanfälle haben.

Experten raten, dass man beobachten sollte, warum ein Kind Wutanfälle hat. HM schwer zu sagen manchmal ... bei meinem Noah ist es so:  Es ist natürlich nachvollziehbar, dass er von einer Sekunde auf die andere beschließt, dass er einfach nicht mit der Ubahn fahren möchte und sich dann schreiend und mit aller Kraft dagegen wehrt. Er liegt am Gehweg und droht damit den Boden abzuschlecken, wenn wir nicht sofort nach Hause gehen. Er hat ja deutlich gesagt, dass er zumindest HEUTE NICHT MIT DER U-BAHN FAHREN WILL - mein Fehler. Oh er ist aufgestanden und was nun ... er rennt in Richtung nach Hause, denn er will ja nur schnell die roten statt den blauen Socken anziehen. Nur einer der 1000 Gründe, wo ich vorbeugen müsste. Naja nächstes Mal nehme ich einfach 50 Paar Socken in allen Farben und Variationen mit :-). 

Was ich bei Noah während eines Wutausbruches immer wieder beobachte

Entgegen der Meinung von einigen Experten bin ich der Meinung, dass der Grund eher nebensächlich ist. Während des Ausbruches scheint Noah in keinster Weise ansprechbar zu sein. Meine Liebkosungen sind fehl am Platz. Nicht, dass ich nicht auch bereits versucht hätte etwas lauter zu werden ... NICHTS HILFT. Anfangs schreit er nur - im weiteren Verlauf legt er sich meist auf den Boden und wird immer lauter. Dann steht er auf läuft panisch hin und her und schlägt um sich. Mir ist natürlich bewusst, dass so ein Wutanfall  für uns Mütter sehr kraftraubend ist, aber für Kinder ist er das auch. Noah ist danach meist so erschöpft, dass er ganz ruhig in seinem Kinderwagen sitzt oder sogar einschläft. Oft habe ich mich gefragt, ob er in dem Moment vielleicht sogar Angst hat? Deswegen habe ich versucht ein Spiel daraus zu machen. Immer wenn er wütend wird zu sagen: ALARMSTUFE ROT - und dann schleudert er einen Feuerball :-). Ich weiß, ich bin sehr kreativ :-) ... egal was bei Euch teilweise hilft ...an dieser Stelle:

  • Lobe Dein Kind, wenn es die Regel einhält: Durch Dein Lob bestärkst Du es in seinem positiven Verhalten.
  • Verständnis zeigen: Auch wenn es nicht immer leicht ist, versuche zu verstehen, dass Dein Kind einfach noch zu klein ist um seine Gefühle kontrollieren  zu können. Versuche ruhig zu bleiben und nicht die Beherrschung zu verlieren. Tief durchatmen, das hilft immer. Denk daran, dass die Wut nicht gegen Dich gerichtet ist. Selbst manch Erwachsenen fällt es oft schwer ihre Wut zu kontrollieren. Also zeig Deinem Kind, dass Du seine Gefühle ernst nimmst.
  • Verletzungsgefahr vermeiden: Das Wichtigste ist, dass du gefährliche Gegenstände, etc. entfernst, damit Dein Kind  sich und andere nicht verletzen kann. 
  • Bleibe bei Deinem Kind: Lass Dein Kind auf gar keinen Fall alleine! Mach Dir bewusst, dass es gerade die eigene Beherrschung verloren hat und selber nicht weiß, was gerade mit ihm geschieht. Es soll nicht das Gefühl haben, dass es nicht wütend sein darf. In unserer Gesellschaft hat Wut einen schlechten Ruf, aber es ist doch auch nur ein Gefühl, das da sein darf oder rennen wir erwachsenen voller Liebe & Glücksgefühle durch die Gegend?! 
  • Warte bis es sich beruhigt hat: Während des Wutanfalls hilft es dem Kind nicht ihm zuzureden oder sogar noch auszuschimpfen. Es wird nur noch wütender. Warte einfach ab, bis der Anfall vorbei ist. Du kannst in dem Moment absolut gar nichts tun.
  • Nimm Dein Kind in den Arm: Immer wenn der Anfall vorbei ist, braucht Noah sehr viel Nähe. Also nimm Dein Kind in den Arm. Dein Kind spürt dann, dass Du es trotzdem liebst und es fühlt sich bei Dir sicher und geborgen.
  • Rede über den Wutanfall: Am besten redest Du in einem ruhigen Moment mit Deinem Kind über den Wutanfall und den Grund dafür. Zeige ihm wie es seine Gefühle noch ausdrücken kann. Siehe zB Feuerball ;-)

Noch etwas: Schaulustige musst Du in dem Moment einfach ausblenden, denn es gibt in dem Moment nur 2 Dinge: Dein Kind & Du. Es muss dir einfach egal sein. Steh drüber! 

Ihr seht alles halb so schlimm. Viele sind peinlich berührt, wenn ihr Kind in der Öffentlichkeit schreit & tobt. Natürlich hat man diese Anfälle manchmal satt und ist selber überfordert, aber es gehört nun mal zur Entwicklung des Kindes dazu und solange es nicht jeden Tag vorkommt, finde ich auch nicht, dass man sich ernsthafte Sorgen machen muss. Ich bin mir sicher, dass ein gesundes Kind, seine Gefühle auslebt - aber lieber manchmal stärker als gar nicht. Wir müssen Ihnen nur helfen einen Weg zu finden, wie sie ihre Gefühle besser ausdrücken können.

Ich hoffe, Euch mit meinem heutigen Artikel gezeigt zu haben, dass man nicht immer gleich an sich zweifeln sollte, wenn das Kind einen Wutausbruch hat. 

LG, Eure Sandra

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