INTUITION und VERTRAUEN - Mein Weg als Mutter

30.10.2018

Kennst Du das? Diese innere Stimme, die Dich stets im Hintergrund begleitet, aber die, die meisten von uns nicht hören? Sie ist stets da, aber die wenigsten von uns nutzen ihre Hilfe. Im Nachhinein weiß man, man hätte auf sein Gefühl hören sollen. Wie oft ist da dieses Gefühl, das uns leitet? Wie oft wollte uns die Stimme davor bewahren, den falschen Weg einzuschlagen oder die falschen Entscheidungen zu treffen?

Kennst Du dieses Gefühl?- vielleicht auch im Bezug auf den Partner - das Dir sagt, dass er der Richtige für Dich ist? Oder wenn Du einen Menschen triffst und es sich so anfühlt, als ob ihr euch schon ewig kennt? Und wie oft, ignorieren wir dieses Gefühl und entscheiden gewisse Dinge im Alltag lediglich mit unserem Verstand? Im Nachhinein ärgern wir uns, weil wir ohnehin so ein komisches Gefühl hatten. Dieses Gefühl nennt sich auch weibliche INTUITION.

Viele Jahre vergessen und ignoriert. Viel Kummer & Sorgen wären mir vielleicht erspart geblieben, hätte ich ihr vertraut. Aber oft, trauen wir uns nicht, auf sein Gefühl zu hören, denn wir haben gelernt, die Dinge mit dem Verstand zu lösen. Wer von uns hat in der Kindheit nicht schon einmal den Satz gehört: "Denke doch nach, bevor Du etwas sagst" ... na kommt dir dieser Satz bekannt vor? Wie oft wolltest Du vielleicht aus dem Bauchgefühl heraus etwas tun und hast es dann doch gelassen und im Nachhinein sogar bereut?

Verloren und wieder gefunden

Meine Intuition ist so weit in den Hintergrund gerückt bis zu dem Tag, als ich Mama wurde. Ab diesem Zeitpunkt war alles Anders. Ja, wir Frauen und vor allem wir Mütter haben diese bestimmte Gabe, einfach zu wissen, was unser Kind gerade braucht und was zu tun ist. Nur haben die meisten von uns vergessen darauf zu vertrauen. Aber vielleicht bist Du nur einen Schritt davon entfernt sie wieder zu finden :-).

Ich möchte Euch kurz eine Geschichte dazu erzählen: 

Zeit für das Töpfchentraning

Wir Mütter versuchen unserem Kind bestmöglich Dinge beizubringen.  Und je älter sie werden, desto mehr sollen sie ja schließlich immer selbständiger werden. Doch wer entscheidet, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist? Die Gesellschaft? Bücher oder kluge Ratgeber? Wenn es um die Erziehung von meinem Noah geht, lasse ich ihm die Zeit, die er braucht. Doch auf den meisten von uns lastet auch ein gewisser Druck, wenn das Nachbarskind bereits mit 2 Jahren das kann, was mein 3 Jahre alter Sohn längst können sollte? Ja, wenn es um das Töpfchentraining geht, stoßen viele von uns an ihre Grenzen :-). Wann ist der richtige Zeitpunkt damit anzufangen? Was werden die Leute sagen, wenn mein Kind mit 2 oder sogar bereits 3 Jahren nicht aufs Töpfchen will und immer noch Pampers trägt? 

Fragen, die ich mir in der Form nie gestellt habe. Ich habe es immer wieder versucht und konnte Noah einfach nie dazu bewegen, es auch nur zu probieren. Wir haben 2 Töpfchen in bunten Farben und Formen, ein weiteres mit Musik und einen Klositz und obwohl er bereits das 3. Lebensjahr vollendet hat - außer lautes Geschrei und Versteckspiele war bisher absolut kein Wille da, es auch nur zu versuchen. Auch der Klokönig, ein lustiges Buch für Kinder, half nicht weiter. 

Immer wieder musste ich mir von Familienmitgliedern anhören, dass es nicht normal sei und ob ich tatsächlich glauben würde, dass er es alleine lernt, wenn ich nicht mit ihm übe. Ich hätte es ihm ja längst beibringen müssen. Jetzt ist er ja bereits alt genug und möchte aus diesem Grund natürlich nicht mehr! Ja alles schön und gut, aber wie, wenn er die Krise bekam, wenn ich auch nur davon anfangen habe und man deutlich gemerkt hat, dass er einfach noch nicht bereit dazu war. Ich will ihn ja schließlich nicht überfordern. 

Ich habe immer nur gelacht und gesagt: Spätestens mit 6 Jahren wird er von alleine gehen und wenn nicht, dann stört es mich auch nicht im Geringsten. Ich weiß nicht wieso, aber ich vertraute in diese innere Stimme, die mir sagte: Mach dir keine Sorgen, er wird schon gehen, wenn er bereit ist, du kannst ihn nicht zwingen. Und ohne großartig darüber nachzudenken, war da dieses Grundvertrauen meinem Kind gegenüber und in die natürliche Entwicklung der Dinge. Ich habe auf meinem Weg als Mutter gelernt, dass man nicht immer unbedingt etwas dafür tun muss, damit Dinge funktionieren, sondern manche Dinge einfach ihren natürlichen Lauf nehmen. 

Immerhin hat er bereits angekündigt wenn er auf´s Klo musste und sich im Zimmer versteckt. Das Windelwechseln sollte ja für mich nicht das große Problem sein. Aufgrund meines Vollzeitjobs kamen natürlich auch manchmal Zweifel auf, ob ich etwas falsch mache & vielleicht nicht oft genug mit ihm übe. Aber da war immer wieder diese Stimme: Ich habe doch alles versucht mit Spielen, Erklären, etc. und nichts wirklich NICHTS hilft. Ich lasse ihn einfach mal. Ich wusste, es hat keinen Sinn, wenn er etwas nicht möchte! Von wem er das wohl hat ;-)

Dann eines Abends im Bad überkam mich plötzlich so ein seltsames Gefühl. Ich dachte mir, dass es nun wirklich an der Zeit wäre, dass Noah endlich mit dem Üben anfängt. Und der Gedanke war Sekunden später auch wieder verflogen. Ohne ein Wort zu Noah zu sagen, machte ich ihn fertig für´s Bett und wir legten uns schlafen.

PLÖTZLICH kündigte er an: "MAMA, mein Bauch tut weh, ich muss KAKA machen" ... ohne mir etwas dabei zu denken fragte ich ihn: "Wollen wir zusammen auf´s WC und ich lese dir den Klokönig vor"? Das Buch kannte er natürlich bereits auswendig und mit jeder Seite wusste er bereits den Verlauf der Geschichte  :-)

Und er sagte: JA Mami. Mit staunenden Augen brachte ich ihn ins Badezimmer und setzte ihn auf seinen Klositz. Ich las ihm die Geschichte vor und er sagte: "MAMI ich will alleine". Also ging ich raus und sagte ihm, dass ich vor der Tür bin und er mich rufen soll, wenn er etwas braucht. Ein paar Minuten später rief er: "MAMI, ich kann nicht alleine runter". Und siehe da - er hat es tatsächlich geschafft! Von alleine! Voller stolz umarmte ich ihn. Ich freute mich, dass er selbest so glücklich war und auch ein bisschen stolz! Er wiederholte immer wieder die Worte: "Ich bin schon groß, ich habe es ganz alleine geschafft!"

An diesem Abend war ich einfach nur stolz & megaglücklich. Natürlich auf meinen kleinen Helden, aber auch auf mich selbst. Ich habe es einfach gespürt. Ich kenne mein Kind so gut, dass ich wusste, er wird es selber sagen - entgegen der Meinung Aller! Ohne auch nur einen einzigen Tag zu üben, geht er nun regelmäßig alleine aufs Klo und kündigt es rechtzeitig an. Sicherheitshalber trägt er noch Windeln, aber mich stört es nicht. 

Das war der eindeutige Beweis mir selbst gegenüber, dass ich nicht an meiner Intuition zweifeln sollte. Dieser Abend hat einfach Alles verändert! Ich bin mir sicher, jede Mutter ist so eng mit ihrem Kind verbunden, sodass sie vielleicht sogar manchmal unsere Gedanken wahrnehmen - wer weiß das schon. Es war nur dieser eine kurze Gedanke am Abend und wie durch ein Wunder passierte es dann! All meine Zweifel an mir & meinem Gefühl sind seit diesem Abend weg.

Also denke immer daran, wie wichtig es ist Deinen eigenen Weg mit Deinem Kind zu gehen, egal in welchem Tempo. Es ist eine gemeinsame Reise, wo ihr zusammen wächst und kein Konkurrenzkampf zwischen Müttern! Vertraue immer darauf, dass deine Intuition Dich leiten wird und habe vertrauen ins Leben!

Ich hoffe, dass mein Artikel geholfen hat und vielen Müttern auch die Zweifel genommen hat, ob sie etwas falsch machen. Niemand ist perfekt, aber für Euer Kind seid ihr es!

Alles Liebe,

Eure Sandra




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